Wir werden in unregelmäßigen Abständen Interviews mit dem Verein nahestehenden Personen führen und in der neuen Rubrik „Fünf Fragen an…“ veröffentlichen. Beginnen möchten wir nun mit Gerd Worms, jahrelangem Spieler und Trainer der 1. Mannschaft sowie einem der wohl größten noch lebenden Salingia-Fans.
salingia08.de: „Gerd, Du bist ja schon mehr als eine Fußballerkarriere lang bei der Salingia. Wie bist du damals zum Verein gekommen?“
Gerd: „Ich bin 1991 mit meiner Frau Silke (damals noch meine Freundin) nach Barmen gezogen. Es war unsere erste gemeinsame Wohnung. Als regelmäßiger Kneipengänger besuchte ich natürlich auch die Velau, das damalige Vereinsheim der Salingia. Hier geriet ich schnell in die Fänge des damaligen 1. Vorsitzenden, Hans Riesen. Hans und der damalige Trainer Timo Spix konnten mich dann schnell überzeugen, nicht nur im schönen Ort Barmen zu wohnen, sondern auch für die Salingia zu spielen. So kam dann mein Wechsel vom A-Ligisten Jülich 12 nach Barmen zustande.“
salingia08.de: „Du wurdest – zusammen mit Thomas Günther – in der Saison 2000/2001 Spielertrainer der damaligen Ersten Mannschaft in der Kreisliga A Jülich. Durch die Zusammenlegung der Fußballkreise Düren und Jülich wurden wir am Ende der Saison denkbar knapp der Kreisliga B zugeordnet. Wie hast Du diese Saison in Erinnerung?“
Gerd: „Die Zusammenarbeit mit Thomas verlief reibungslos. Wir wurden damals als Spielertrainer ins kalte Wasser geworfen. Da der Stamm der Mannschaft schon viele Jahre zusammenspielte, wurde uns die Aufgabe eigentlich leicht gemacht. Aufgrund der Zusammenlegung der Kreisliga A Düren und Kreisliga A Jülich erwischte es uns aber in diesem Jahr. Als Tabellenachter mussten wir den bitteren Gang in die Kreisliga B antreten. Es war für uns alle (Spieler und Trainer) sportlich eine der herbsten Enttäuschungen überhaupt. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich von Fußball nichts mehr hören und sehen wollte.“
salingia08.de: „Kurz vor Weihnachten 2005 befand sich die Erste Mannschaft in der Kreisliga B in akuter Abstiegsgefahr. Du übernahmst damals erneut das Ruder und wurdest vom Spieler zum Trainer der Truppe. Von zwölf Spielen gingen nur zwei verloren und der siebte Platz in der Abschlusstabelle sprang am Ende dabei raus. Was war der Grund für diese enorme Leistungssteigerung?“
Gerd: „In einer Nacht- und Nebelaktion wurde ich im Winter 2005 vom 1. Vorsitzenden Ingo Offermanns verpflichtet. Die sportliche Situation als Tabellenletzter wirkte verfahren. Durch Reaktivierung früherer Spieler konnte der jungen Mannschaft in der Rückrunde die nötige Stabilität verliehen werden. Alle erkannten den Ernst der Lage und packten mit an. So schnürte zum Beispiel der 1. Vorsitzende Ingo selbst wieder die Schuhe und ließ sich von mir auf der 6er Position scheuchen. Die Rückrunde verlief dann auch sehr harmonisch und erfolgreich, so dass wir das Abstiegsgespenst schnell vertreiben konnten.“
salingia08.de: „Du hast Dich diese Saison mit dem erstmaligen Aufstieg in die Dürener Kreisliga A verabschiedet. Wie schätzt die die Rolle der Mannschaft in der kommenden Saison ein?“
Gerd: „Die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren stetig gesteigert. Durch die starken A-Jugend Jahrgänge wurde der Kader von Spielzeit zu Spielzeit breiter. Die Umstellung auf die Viererkette verlief problemlos. Ein Aufstieg der sehr jungen 1. Mannschaft war für mich nur eine Frage der Zeit. Dass es uns in diesem Jahr schon gelungen ist, liegt sicher am Willen der Mannschaft. Ich bin sicher, dass unsere Mannschaft eine gute Rolle in der Kreisliga A spielen wird. Die Mannschaft ist jung, schnell und leistungsbereit. Dazu kommt eine ausgeprägte Willens-und Charakterstärke. Im Trainerstab sind wir mit Herbert, Marcel und Achim optimal aufgestellt. Durch die Neuzugänge (insbesondere aus der A-Jugend) wird die Auswahl für das Trainerteam erneut größer. Auch wenn wir aufgrund unserer Unerfahrenheit gelegentlich Lehrgeld bezahlen werden, bin ich sicher, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Ich halte einen einstelligen Tabellenplatz für möglich.“
salingia08.de: „Wirst Du auch weiterhin das Geschehen Deiner Jungs verfolgen?“
Gerd: „Was für eine Frage? Natürlich! Ich möchte so viele Spiele wie möglich verfolgen und die Jungs anfeuern! Sie sind es wert!“
Das Interview führte Eike Vomberg für salingia08.de